Foto; Mann und Frau vor Sonnenuntergang

Hast du bei deinem Partner ein komisches Gefühl? Hast du die Vermutung, er könne ein verdeckter Narzisst sein, weißt aber nicht, ob das stimmt oder wie du damit umgehen sollst? In diesem Artikel gibt es Antworten und 5 Tipps als Erste Hilfe für dich.

1. Woran erkennst du einen verdeckten Narzissten?

Im Gegensatz zum „grandiosen Narzissten“ ist der verdeckte Narzisst oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen.
Aber auch er macht aus seiner Sicht nie Fehler und wertet andere – und auch dich – immer wieder verbal ab. Er hat keine Empathie, und in seinen Augen sind immer die anderen Schuld, vor allem auch du. Gleichzeitig ist er sehr fordernd und hat hohe Erwartungen daran, wie andere sich zu verhalten haben. Diskussionen mit ihm sind für dich ungeheuer ermüdend und führen zu keinem Ergebnis, denn er ist von seiner Meinung nicht abzubringen, egal, welche Fakten du vorbringst. Auch er kann die zwei Gesichter des Narzissten haben: nach außen eloquent und charmant, aber zu dir verächtlich und demütigend.

„Mein Ex-Mann, nach außen immer der tolle Sunnyboy, sooo liebenswert und beliebt. Aber in unserem Familien-Van saßen wir beide immer vorne und unsere vier Kinder hinten. Auf Urlaubsfahrten hat er mich vorne die ganze Zeit beschimpft und beleidigt, ganz leise, unsere Kinder haben davon überhaupt nichts mitbekommen. Und das war nur die Spitze des Eisbergs.“ (Erika, 45 Jahre)

Aber da ist noch mehr, was dich ganz tief drin berührt und dadurch hochgradig manipuliert:
Der verdeckte Narzisst erweckt den Eindruck, immer „Opfer“ zu sein: anderer Menschen, der Umstände, des Arbeitgebers. Er ist in seiner Wahrnehmung „arm dran“ und jammert oft darüber, vor allem dir gegenüber. Aber egal, was du machst, er ist nie zufrieden und du kannst es ihm nie – oder nur kurz – recht machen. Zusätzlich hat der verdeckte Narzisst oft depressive oder melancholische Züge, und es kann auch vorkommen, dass sein Alkoholkonsum über die Zeit immer mehr steigt.

„Mein Mann sitzt seit Jahren abends am Esstisch und seufzt die ganze Zeit. Manchmal verdreht er auch die Augen und sagt mir, wie schlimm ich sei. Dann gebe ich mir immer besondere Mühe, zerbreche mir den Kopf, wie ich es ihm recht machen kann, aber er ist sowieso nie zufrieden.“ (Gisela, 55 Jahre)

„Für meinen Lebensgefährten sind immer die anderen Schuld. Aber es hat lange gedauert, bis ich das erkannt habe. Bis dahin tat er mir immer so leid und ich hatte ständig das Gefühl, ich müsse ihn gegenüber anderen in Schutz nehmen.“ (Maren, 47 Jahre)

„Also ich würde sagen, mein Partner ist wohl ein verdeckter Narzisst und außerdem funktionierender Alkoholiker. Immer ‚Opfer‘ und gleichzeitig total manipulativ und gemein zu mir und dann abends seine vier Bierchen zischen oder die Flasche Wein in Nullkommanichts. Er sagt, er könne jederzeit damit aufhören, aber ich glaube das nicht mehr.“ (Nathalie, 37 Jahre)

„Ich habe seit der Schwangerschaft meiner Frau vor vier Jahren große Probleme; ich kann es ihr überhaupt nicht mehr recht machen. Ich habe recherchiert, ob sie narzisstische Eigenschaften hat. Ich brauchte diese Bestätigung, es war mir schon im vornherein klar, es wird alles nur noch schlimmer und schlimmer, man kommt aus diesem Loch einfach nicht mehr raus.“ (Lars, 34 Jahre)

Allen Äußerungen ist leider eines gemeinsam: Das Verhalten des verdeckten Narzissten kann für die betroffenen Partner:innen ein echter Runterzieher sein, dem sie kaum entkommen können.

Deshalb ist das wichtigste Merkmal, ob dein Partner ein verdeckter Narzisst ist: Dein Empfinden in deiner Partnerschaft. Diagnostizier also nicht weiter ihn, sondern schau auf dich!

Foto: Buchcover Du darfs gehen von Dr. Annette Oschmann

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2. Wie fühlst du dich, wenn dein Partner ein verdeckter Narzisst ist?

In den Schilderungen meiner Klient:innen kommen vor allem folgende typische Gefühle und Empfindungen vor:

Du suchst die Schuld immer zuerst bei dir.
Dein Partner macht dir oft den Vorwurf, dass du Schuld „an dem allen“ oder an seiner Unzufriedenheit seist. Vielleicht bist du ohnehin ein sehr empfindsamer Mensch, der sich häufig selbst reflektiert und hinterfragt. Der Vorwurf deines Partners scheint dir irgendwie plausibel und so übernimmst du ihn ungefiltert.

Du reißt dir immer wieder ein Bein aus.
Du bist gewohnt zu handeln und einfach zu machen und die Ärmel hochzukrempeln. So suchst du immer wieder nach Lösungen, um es ihm recht machen. Du bleibst dran und du hältst durch, Aufgeben ist keine Option. Denn „es muss doch eine Lösung geben“, du hast sie nur noch nicht gefunden. Deshalb:

Du fühlst dich erschöpft.
Egal, was du tust, er ist nie zufrieden. Und du tust viel. Deshalb fühlst du dich innerlich leer, müde und am Ende deiner Kräfte.

Du hast das Gefühl, du musst ihn immer gegenüber anderen in Schutz nehmen.
Doch der verdeckte Narzisst lebt in und von seiner „Opferhaltung“. Bis du das erkennst, glaubst du ihm alles. Deshalb entschuldigst du ihn gegenüber anderen Menschen und hast das Gefühl du musst „den Armen“ gegenüber anderen Menschen in Schutz nehmen.

Du fühlst dich manchmal wie der Mülleimer deines Partners.
Er ist Opfer und die anderen sind Schuld – all das lädt dein Partner immer wieder bei dir ab. Zuerst hörst du dir das alles noch mitfühlend an, aber irgendwann hast du das Gefühl, dass das alles verbaler Müll ist und du eigentlich nur der Recycling-Hof für all die Klagen bist.

Du willst deinem Partner helfen.
Du hast unendliches Mitleid und Mitgefühl mit dem verdeckten Narzissten. Er ist „arm dran“ oder „der Gebeutelte“ und du kannst mit jeder Pore fühlen, wie schlecht es ihm (angeblich) geht. Du willst ihm helfen oder ihn sogar „retten“.

An diesen sechs typischen Empfindungen siehst du, dass du gedanklich und emotional nur noch bei deinem Partner bist, aber nicht mehr bei dir selbst. Gesundes Mitgefühl für dich selbst? Fehlanzeige. Gesunde Grenzen ziehen? Fehlanzeige. Mal wieder das eigene Leben lustvoll gestalten? Auch das leider: Fehlanzeige.

Und damit sind wir bei der Frage:

3. Was kannst du tun? 5 Tipps für den Umgang mit einem verdeckten Narzissten

Vor allem sensible Menschen berühren die Verhaltensweisen des verdeckten Narzissten sehr: Menschen, die hilfsbereit, fürsorglich und lösungsorientiert sind, teilweise echte Macher:innen. Die dranbleiben und durchhalten, auch wenn es schwierig wird.

Hier helfen 5 Tipps, die deine Situation sofort verbessern können:

Stoppe das Dauer-Diagnostizieren des anderen!
Richte konsequent den Fokus und die Aufmerksamkeit wieder auf dich selbst und deine eigenen Bedürfnisse und übernimm endlich wieder selbst das Steuer deines eigenen Lebens.

Reduziere bewusst dein Mitleid!
Fahre also deine empathischen Antennen für deinen Partner eine Zeit lang ein. Das klingt zunächst hart, ist aber reiner Selbstschutz und wird dir helfen, wieder zu dir zu kommen. Denn wo bleibt bei all dem Mitleid für den anderen dein gesundes Mitgefühl für dich selbst?

Stelle dein „Ich-muss-etwas-tun“-Ohr auf Durchzug!
Überprüfe für dich, wie oft du mit dem „Ich-muss-etwas-tun“-Ohr hörst: Lösen die Klagen und das Jammern des verdeckten Narzissten bei dir einen Reflex zur Handlung und zur Verbesserung aus? Dann stelle mal um auf Durchzug und – tue nichts.

Lerne Grenzen zu ziehen!
Vielleicht wartest du darauf, dass der andere dich endlich in Ruhe lässt? Tut er nicht, darauf kannst du lange warten. Es ist an dir, deine Grenzen zu setzen und durchzusetzen für dein eigenes Wohl.

Lass los!
Du kannst den verdeckten Narzissten nicht retten. Du kannst ihm noch nicht einmal helfen. Helfen kannst du nur dir selbst, indem du die richtige Verantwortung übernimmst und die falsche Verantwortung abgibst: Lass los!

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